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March 7, 2018
Katharina von Knobloch

Dein LinkedIn-Profil als digitale Visitenkarte

Dein LinkedIn-Profil als digitale Visitenkarte


Wie erschaffe ich mir ein neues Netzwerk? Diese Frage beschäftigt viele Deutsche, die nach Amerika ziehen und dort geschäftliche Kontakte neu aufbauen müssen. Warum dabei das Profil auf LinkedIn so wichtig ist, erfährst du in diesem Artikel.

Frisch angekommen gibt es viele Situationen, in denen du neue Menschen kennenlernst. Statt Visitenkarten auszutauschen, wird schnell einmal der Name des Gegenüber gegoogelt und das LinkedIn-Profil aufgerufen.

Berufliche Profile haben in Amerika einen sehr hohen Stellenwert und die digitale Pflege der Kontakt- und Profilinformationen auf Plattformen wie LinkedIn ist wichtiger als in anderen Ländern.

XING oder LinkedIn: Welche Plattform soll ich nun pflegen?

In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist XING mit zwölf Millionen Mitgliedern der Platzhirsch und aus dem beruflichen Kontext nicht mehr wegzudenken. Das Hamburger Unternehmen arbeitet hart daran, sich innerhalb der DACH-Region von dem deutlich größeren amerikanischen Konkurrenten LinkedIn zu distanzieren und eine benutzerfreundliche Profil- und Stellenseite aufzubauen.

In Amerika kann man mit der deutschen Plattform jedoch wenig anfangen. Während fast jeder ein LinkedIn-Profil besitzt, hat kaum einer von dem deutschen Ableger gehört. Neben deinem XING-Profil solltest du deshalb auch ein Profil auf LinkedIn anlegen.

Was verbirgt sich hinter LinkedIn?

LinkedIn ist das weltweit größte soziale Netzwerk mit einer beruflichen Orientierung. Fast 500 Millionen Menschen nutzen das Netzwerk weltweit in 24 Sprachen und über 200 Länder. LinkedIn ermöglicht es, bestehende Kontakte zu verwalten, neue Kontakte zu finden und sich selbst über ein Profil zu vermarkten. In letzter Zeit verlagert LinkedIn ähnlich wie der kleine Bruder XING in Deutschland seine Investitionen zunehmend auf den Recruiting-Prozess. Fast 90 Prozent aller HR-Verantwortlichen in den USA nutzen LinkedIn für die Suche nach passenden Angestellten. Unternehmen vermarkten zunehmend freie Stellen, aber auch ihre Firmenkultur über ihr Unternehmensprofil.

Auch Arbeitnehmer nutzen das Netzwerk zunehmend, um aktiv nach neuen Stellen Ausschau zu halten oder sich aktiv zu bewerben.

Wer sollte LinkedIn nutzen?

LinkedIn setzt nicht auf bestimmte Berufszweige. Auf der Plattform finden sich verschiedenste Berufe aus zahlreichen Branchen. Somit ist das Netzwerk für jedermann sinnvoll, der sich im Ausland beruflich engagieren, weiterentwickeln oder umorientieren möchte.

Das Aufsetzen eines LinkedIn-Profils ist der einfachste und kostengünstigste Weg, um von HR-Verantwortlichen und Personalvermittlern aufgefunden zu werden und weitere spannende Kontakte zu knüpfen. Es ist ein guter Weg, um in Kontakt zu bleiben, ohne dabei seine private Handynummer herausgeben zu müssen, und ein spannender Einstieg um ein Gefühl für lokale Unternehmen und Berufe zu bekommen.

Zudem kann LinkedIn hervorragend zu Recherchezwecken genutzt werden. Zahlreiche Branchenführer veröffentlichen regelmäßig Studien auf der Plattform.

Die ersten Schritte: Das Anlegen deines Profils

Solltest du noch kein LinkedIn-Profil haben, ist das mit wenigen Klicks geändert. LinkedIn basiert ähnlich wie XING auf einem Freemium Model. Das bedeutet, dass die Grundfunktionen wie das Anlegen eines Profils weiterhin kostenlos bleiben. Lediglich für einige Premium-Services wird ein monatlicher Nutzungsbeitrag erhoben. Vor allem Personalvermittler, Vertriebsmitarbeiter und Angestellte im B2B-Bereich machen von diesem Premiumzugang Gebrauch um zum Beispiel uneingeschränkt Nachrichten verschicken zu können.

Wie sollte ich LinkedIn nutzen?

Ganz gleich, wie sehr man sich mit dem Dienst auseinandersetzen möchte – das Anlegen eines simplen Profils mit Namen, Kontaktdaten und Profil macht in jedem Fall Sinn. Neben der Eingabe der wichtigsten beruflichen Stationen sollten auch möglichst schnell Kontakte aufgebaut werden, um das Profil nicht zu leer erscheinen zu lassen. Kontakte aus Deutschland können auf das eigene LinkedIn-Profil eingeladen werden.

Zwar mag es bequemer sein, dein Profil auf Deutsch zu erstellen. Der Hauptvorteil von LinkedIn besteht aber in seiner Internationalität. Englisch ist daher unbedingt empfehlenswert. Inspirationen zu Formulierungen kannst du dir unter anderem auf vergleichbaren Profilen mit ähnlichen beruflichen Stationen holen. So kannst du den beruflichen Werdegang landestypisch und in passendem Sprachstil darstellen.

Ein wichtiger Hinweis: Stell dein Licht nicht unter den Scheffel. Dein LinkedIn-Profil vermittelt in vielen Bewerbungsverfahren den berühmten ersten Eindruck. Ziel muss sein, klar herauszustellen, wo deine Kenntnisse und Erfahrungen liegen und dein berufliches Profil zu schärfen. Amerikaner gehen in der Regel mit Titeln und Beschreibungen sehr selbstbewusst um. Es wird gerne einmal eher auf- als abgerundet und die Titel klingen auch bei Einstiegsjobs recht hochrangig. Am besten suchst du nach vergleichbaren potentiellen Kollegen, um dir einen Eindruck vom „richtigen Auftritt“ zu verschaffen und die Informationen über dich ins rechte Licht zu rücken.

Nimm dir ruhig Zeit, um dein LinkedIn-Profil auszuarbeiten. Wenn du es schaffst, dich hier mit deinen Kompetenzen richtig darzustellen, hast du den ersten Schritt geschafft, um dir ein Business-Netzwerk in Amerika aufzubauen!


Über die Autorin
Katharina von Knobloch war im Marketing und Business Development tätig, bevor sie mit ihrem Mann in die USA zog. 2017 gründete sie ihren Blog www.sharethelove.blog, um andere Expat-Partner dabei zu unterstützen, sich nach einer erfolgreichen Karriere in der Heimat mit der neuen Rolle als Expat-Partnerin anzufreunden und sich eine neue berufliche Laufbahn aufzubauen. Mehr über Katharina erfährst du in unserem Interview mit ihr.

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